Montag, 25. Januar 2010

Zinsen & Zinseszinsen

Sollen Zinsen und Zinseszinsen abgeschafft werden?
Sabine Gruber - 25. Jan, 18:36

Hier könnt ihre eure Argumente in der Länge von 600 Zeichen hineinschreiben.

wepepe - 13. Feb, 18:22

andere Foren zur Thematik

Seit Jahren verfolge ich die Liste "newmoney", auf der sehr oft über die Zinsproblematik geschrieben, referiert und dieskutiert wurde.
newmoney@rzmail.uni-erlangen.de
Vielleicht sollt man nicht "das Rad wieder neu erfinden"?

Beste Grüße an alle Engagierten!
Walter
Stefan Zoklits - 10. Feb, 17:25

Zinsen abschaffen geht nicht!

Zinsen sind nicht per Gesetz erlassen worden und können auch nicht durch ein Verbot aus der Welt geschafft werden.
Versuche in der Art hat´s gegeben---alle gescheitert!
Warum? Das kommt daher, daß Zinsen eine natürliche
Eigenschaft des derzeitigen Geldes sind. Sie haben um
immer wieder neu zu entstehen 2 Voraussetzungen:
1. Die rechtliche Konstruktion und Definition von Geld
2. unseren kollektiven Glauben an den Wert und das
Funktionieren dieses Geldes als Universaltauschmittel.
Das hat noch dazu den angenehmen Nebennutzen
nicht zu rosten, verursacht praktisch keine Lager-
kosten und kann sich in der Zeit, da man es nicht
benötigt, auch noch vermehren!
Eben um die ZINSEN!
Soweit eigentlich fantastisch, ja unglaublich - fast wunderbar. Und verständlich, daß alle so wunderbares Geld wollen--und zwar mehr davon!
ZINSEN zu kassieren ist echt fein und fast alle tun das.
ZINSEN zu zahlen ist weniger lustig, aber alle tun das und
die meisten wissen nicht mal, wo und wann überall sie zu
den ZinszahlerInnen gehören.
Für mich war das der Ausgangspunkt unser Geld besser
verstehen zu wollen. Ich wusste vor ca 13 Jahren nicht,
daß ich beim Einkaufen, praktisch bei jedem Zahlvorgang
Zinsen zahle, die in alle Produkte und Dienstleistungen als
"Kapitalkosten" eingerechnet werden. Die Gesamthöhe ist
kaum möglich genau zu berechnen, aber 1/3 von allem
dürfte keine übertriebene Schätzung sein!!!
Also ein grober Schnelltest, ob du im Umverteilungsspiel
von Zins und Zinseszins auf der Gewinner- oder Verlierer-
seite stehst: Als DurchschnittskonsumentIn mußt du in Ö
ca 150 000 Euro gut verzinst auf der Bank haben, daß du
netto mehr Zinsen erhältst, als du in Preisen und Mieten
etc. versteckte Zinsen bezahlst!

Reinhard Sündermann - 11. Feb, 11:32

Zinsen vermeiden

Ich verstehe den Kommentar von Stefan so: Zinsen sind ein unvermeidbarer Bestandteil des Euro (unseres Geldes).

Daher gefallen mir Komplementärwährungen. Hat man in seiner Gegend eine Komplementärwährung, die z.B. als Schwundgeld (á la Gesell) ausgelegt ist, hat man bei allen Geschäften, die man in der Komplementärwährung abwickelt, die Zinsen vermieden.

Zumindest den Nahrungsmittelbedarf und Dienstleistungen (Handwerker) kann man in der Komplementärwährung abdecken. Vielleicht auch Kleider, Schuhe und umweltschonende Pflegemittel.

Im Vergleich zur Aufgabe, den Euro durch was beseres zu erstzen, ist der Aufbau einer regionalen Komplementärwährung sicher einfacher.
Adolf Staufer - 26. Feb, 17:48

Zinsen und Realwirtschaft

Vielleicht sollte man einmal fragen, wie sich der Zinseszins (ZZ) in der Realwirtschaft auswirkt, da Geld immer auch Tauschmittel für Realwerte sein muss. Der ZZ vermehrt die Geldmenge exponentiell, d.h., je größer der Haufen, umso schneller wächst er. Da man den Tauschwert nicht überwiegend durch Preiserhöhung anpassen kann (Inflation), erzeugt die Geldvermehrung einen Wachstumsdruck auf die Realwirtschaft. Kann diese nicht mitwachsen, muss die Differenz zu den Kapitalerträgen aus Umverteilung kommen. Die bequemste Form der Umverteilung sind Schulden, weil man damit heute erntet was die Zukunft erarbeiten muss. In einer Welt mit begrenzten Ressourcen kann das unabhängig vom Ursprung des ZZ aufgrund von Sachzwängen wie Umweltzerstörung und Ressourcenerschöpfung (Nahrung, Energie) nur zum Systemcrash führen. Ist die Beseitigung des Zinsdruckes nicht eine Notwendigkeit, wenn man diesen vermeiden will?

Stefan Zoklits - 9. Mär, 23:52

Sind Zinsen der Hauptgrund von Wachstumszwang?

Antwort: Ja!
Erklärung mit Ausschnitten aus einer Schrift von
Univ. Doz. Mag. Dipl. Ing. Dr. Erhard Glötzl
(Vorstandsdirektor der LINZ AG) mit dem Titel:
"Über die langfristige Entwicklung der Schulden
und Einkommen"


Satz S1: („1. Hauptsatz der Volkswirtschaftslehre“)
In einer geschlossenen Volkswirtschaft ist die Summe aller Schulden S stets gleich hoch wie die Summe aller
Guthaben G.

Satz S2: („2. Hauptsatz der Volkswirtschaftslehre“)
In einer geschlossenen ungestörten Volkswirtschaft nimmt die Summe aller
Guthaben sowie die Summe aller Schulden stets zu.

(Der Beweis von S2:
baut wesentlich auf dem folgenden Satz S3 („Ohnmacht der Schuldner“) und
der plausiblen Annahme B2 („Kapitalinteresse“) auf. Wir formulieren und beweisen daher zunächst den Satz S3.)

Satz S3: (Das Fundamentalparadoxon der Geldwirtschaft:
„Die Ohnmacht der Schuldner“)
Die Gesamtheit der durch Zinseszins entstandenen Schulden kann (ohne Änderung der Kassenhaltungen und ohne Abschreibung von uneinbringlichen Forderungen der Gläubiger im Konkursfall und ohne Eingriffe des Staates),
nur in dem Ausmaß abgebaut werden, in dem die Gesamtheit der Gläubiger bereit ist, ihre durch Zinseszins entstandenen Guthaben abzubauen und damit
Waren oder Dienstleistungen der Schuldner zu kaufen.

Um die Zinsen zahlen zu können verbleibt für die Summe der Schuldner
daher als einzige Möglichkeit, die dafür notwendige Liquidität zu bekommen.
D.h. irgend ein Gläubiger muss sein Guthaben um Z abbauen und damit die
Waren oder Dienstleistungen von irgend einem Schuldner im Wert von Z kaufen. Da dies aber nur dann möglich ist, wenn die Gläubiger auch dazu
bereit sind, diese tatsächlich zu kaufen, ist Satz 3 bewiesen.
Einen unfreiwilligen Abbau der Guthaben und Schulden durch Konkurs des Schuldners haben wir ja ausgeschlossen, was ohne Einschränkung der
Allgemeinheit sinnvoll ist, weil die Berücksichtigung von Konkursen im Mittel nur zur Substitution von Z durch Z*= Z – Risikoprämie führen würde.

Beweis von S2:
Die Guthaben der Summe aller Gläubiger wachsen zunächst wegen der
Zinsforderungen automatisch. Da die Summe aller Gläubiger ihre Guthaben
gemäß der plausiblen Annahme B2 („Kapitalinteresse“) nicht abbauen wollen
und auch die Summe aller Schuldner wegen Satz S3 („Ohnmacht der
Schuldner“) die Summe aller Schulden nicht aus eigener Kraft abbauen kann,
muss wegen Satz1 („1.Hauptsatz“) die Summe aller Guthaben und die Summe aller Schulden wachsen.

Satz S4 („exponentielles Schuldenwachstum“)
In einer geschlossenen ungestörten Volkswirtschaft wächst die Summe aller
Guthaben (Gt) und die Summe aller Schulden (St) annähernd exponentiell.

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